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Subsistenz

Subsistenz

Subsistenz bezeichnet eine Lebensweise, bei der Menschen ihre grundlegenden Bedürfnisse, wie Nahrung, Unterkunft und Kleidung, weitgehend aus eigener Produktion decken, anstatt diese Güter auf dem Markt zu kaufen. Subsistenzwirtschaften sind in der Regel lokal und auf die Selbstversorgung ausgerichtet, wobei die Produktion in erster Linie dem Eigenbedarf dient und nur überschüssige Güter gelegentlich auf lokalen Märkten getauscht oder verkauft werden.

Merkmale der Subsistenzwirtschaft:

  1. Eigenproduktion: In einer Subsistenzwirtschaft produzieren die Menschen in erster Linie für den eigenen Bedarf. Sie bauen Nahrungsmittel an, stellen Kleidung her und errichten Unterkünfte, um ihren grundlegenden Lebensunterhalt zu sichern. Die Erzeugnisse werden in der Regel nicht für den Verkauf auf dem Markt produziert.
  2. Gemeinschaftsorientierung: Subsistenzwirtschaften sind oft stark von Gemeinschaft und Zusammenarbeit geprägt. Menschen arbeiten zusammen, um Ressourcen zu teilen, Wissen weiterzugeben und gemeinsam für den Lebensunterhalt zu sorgen.
  3. Einfache Technologien: Subsistenzwirtschaften verwenden oft traditionelle oder einfache Technologien und Produktionsmethoden, die auf die lokale Umgebung und die verfügbaren Ressourcen abgestimmt sind. Dies können beispielsweise landwirtschaftliche Praktiken wie Handarbeit, Pflug- und Hacktechniken oder einfache Handwerkstechniken sein.
  4. Autarkie: Subsistenzwirtschaften streben nach Autarkie oder Selbstversorgung und versuchen, möglichst unabhängig von externen Märkten und Handel zu sein. Sie produzieren ihre eigenen Lebensmittel, Kleidung und andere Güter und tauschen gegebenenfalls Überschüsse mit benachbarten Gemeinschaften aus.
  5. Vielfalt der Produktion: Subsistenzwirtschaften zeichnen sich oft durch eine Vielfalt der Produktion aus, wobei verschiedene Pflanzen- und Tierarten angebaut und genutzt werden, um den Bedarf an Nahrungsmitteln und anderen Gütern zu decken.
  6. Nachhaltige Praktiken und Nutzung natürlicher Ressourcen: Subsistenzwirtschaften legen oft Wert auf nachhaltige Praktiken und den schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen. Sie sind eng mit der Umwelt verbunden und nutzen natürliche Ressourcen wie Boden, Wasser, Pflanzen und Tiere auf nachhaltige Weise. Die Produktion erfolgt oft in Einklang mit den natürlichen Kreisläufen und saisonalen Schwankungen. Sie achten darauf, die Umwelt nicht zu übernutzen und die natürlichen Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen zu erhalten.

Beispiele für Subsistenzwirtschaft:

  • Subsistenzlandwirtschaft: In vielen ländlichen Regionen weltweit betreiben Menschen Subsistenzlandwirtschaft, indem sie kleine Parzellen Land bewirtschaften, um Nahrungsmittel für den eigenen Bedarf anzubauen. Sie nutzen traditionelle Anbaumethoden und lokale Sorten, um sich an die örtlichen klimatischen und geografischen Bedingungen anzupassen.
  • Fischerei und Jagd: In einigen indigenen Gemeinschaften und abgelegenen Gebieten leben Menschen noch immer von der Jagd, Fischerei und dem Sammeln wild wachsender Pflanzen. Sie nutzen die natürlichen Ressourcen ihres Lebensraums, um ihren Lebensunterhalt zu sichern und ihre kulturellen Traditionen zu bewahren.
  • Haus- und Handwerksproduktion: In vielen ländlichen Regionen stellen Menschen ihre eigenen Haushaltsgegenstände, Werkzeuge und Kleidung her, anstatt sie im Laden zu kaufen. Sie verwenden lokale Materialien und traditionelle Handwerkstechniken, um ihre Bedürfnisse zu decken und ihre kulturelle Identität zu bewahren.
  • Indigene Gemeinschaften: Viele indigene Gemeinschaften weltweit praktizieren eine Form der Subsistenzwirtschaft, bei der sie eng mit ihrer Umgebung verbunden sind und ihre Ressourcen nachhaltig nutzen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.

Subsistenzwirtschaften sind oft in ländlichen und abgelegenen Gebieten anzutreffen, wo der Zugang zu externen Märkten begrenzt ist und die Menschen auf ihre eigenen Ressourcen und Fähigkeiten angewiesen sind, um zu überleben. Sie spielen eine wichtige Rolle für die Ernährungssicherheit und die Resilienz von Gemeinschaften, insbesondere in Entwicklungsländern.

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