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Verantwortungseigentum ist ein Unternehmensmodell, bei dem die Eigentümer sich verpflichten, das Unternehmen im Sinne seines langfristigen Wohls und seiner Mission zu führen, anstatt primär finanzielle Gewinne zu maximieren. Es stellt sicher, dass die Kontrolle über das Unternehmen bei Menschen bleibt, die tatsächlich aktiv im Unternehmen tätig sind und sich dessen Werten verpflichtet fühlen.

Merkmale von Verantwortungseigentum:

1. Selbstbestimmte Verfassung: Unternehmen haben eine Verfassung, die festlegt, dass Gewinne reinvestiert werden oder gemeinnützigen Zwecken zugutekommen und dass das Unternehmen nicht verkauft oder in seinen Werten verändert werden kann.
2. Treuhändische Eigentümerschaft: Die Eigentümer sind Treuhänder, die das Unternehmen im Interesse seiner langfristigen Ziele führen und nicht im Eigeninteresse handeln.
3. Beschränkung der Kapitalrendite: Es gibt Mechanismen, die verhindern, dass Gewinne ausschließlich an externe Investoren ausgeschüttet werden.

Beispiele für Unternehmen im Verantwortungseigentum:

• Eosta: Ein niederländisches Unternehmen, das biologisch angebautes Obst und Gemüse vertreibt. Eosta hat sich der Nachhaltigkeit und sozialen Verantwortung verschrieben und ist in Besitz eines treuhändischen Modells.
• dm-drogerie markt: Die deutsche Drogeriemarktkette hat eine starke Betonung auf nachhaltige Unternehmensführung und soziale Verantwortung, auch wenn sie nicht vollständig im Verantwortungseigentum ist, zeigt sie ähnliche Prinzipien.
• Zeiss Gruppe: Der deutsche Optikkonzern befindet sich im Besitz der Carl-Zeiss-Stiftung und verfolgt das Ziel, langfristige Forschung und Innovation zu fördern, wobei die Erträge in die Stiftung zurückfließen.
• Bosch: Der deutsche Technologie- und Dienstleistungskonzern Bosch ist zu 92% im Besitz der Robert Bosch Stiftung. Die Stiftung verfolgt gemeinnützige Ziele und investiert in gesellschaftlich relevante Projekte, während das Unternehmen unabhängig bleibt und langfristige Nachhaltigkeit anstrebt.
• Alnatura: Ein deutscher Bio-Supermarkt und Hersteller von Bio-Lebensmitteln, der in einem Modell des Verantwortungseigentums betrieben wird. Die Alnatura Produktions- und Handels GmbH ist teilweise im Besitz einer Stiftung, die den langfristigen Erhalt und die gemeinnützige Ausrichtung des Unternehmens sicherstellt.
• Patagonia: Der Outdoor-Bekleidungshersteller Patagonia ist bekannt für sein starkes Engagement in Sachen Umweltschutz und soziale Verantwortung. Gründer Yvon Chouinard hat die Unternehmensstruktur so gestaltet, dass Gewinne reinvestiert oder gespendet werden und das Unternehmen seinen nachhaltigen Werten treu bleibt.
• Ecosia: Die Suchmaschine Ecosia nutzt ihre Gewinne, um weltweit Bäume zu pflanzen. Sie ist als „Purpose Company“ strukturiert, was bedeutet, dass die Mehrheit der Stimmrechte bei einer Stiftung liegt, die sicherstellt, dass das Unternehmen seinem ökologischen Zweck treu bleibt.

Verantwortungseigentum ist besonders in Deutschland und Skandinavien weit verbreitet, gewinnt jedoch weltweit an Bedeutung, da immer mehr Unternehmen die Notwendigkeit erkennen, langfristige Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung über kurzfristige Gewinne zu stellen.