Eine Transition Town ist eine Gemeinschaftsinitiative, die darauf abzielt, lokale Gemeinschaften auf eine nachhaltigere und resilientere Weise zu gestalten, um den Herausforderungen von Peak Oil, Klimawandel und wirtschaftlicher Instabilität zu begegnen. Die Transition-Bewegung wurde in den 2000er Jahren in Totnes, England, gegründet und hat sich seitdem weltweit verbreitet. Transition Towns konzentrieren sich darauf, lokale Lösungen zu entwickeln, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren, lokale Wirtschaften zu stärken und Gemeinschaftsbindungen zu festigen.
Wesentliche Merkmale einer Transition Town:
- Gemeinschaftliches Handeln: Transition Towns basieren auf dem Engagement der lokalen Gemeinschaft, wobei Bürger zusammenarbeiten, um nachhaltige Projekte und Initiativen zu entwickeln und umzusetzen.
- Lokale Resilienz: Ein zentrales Ziel ist es, die Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft gegenüber äußeren Schocks wie wirtschaftlichen Krisen oder Umweltkatastrophen zu erhöhen. Dies wird durch die Förderung lokaler Produktion, nachhaltiger Energiequellen und regionaler Selbstversorgung erreicht.
- Nachhaltigkeit: Transition Towns fördern ökologische Nachhaltigkeit durch Projekte zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks, nachhaltige Landwirtschaft, Energieeinsparung und den Ausbau erneuerbarer Energien.
- Bildung und Bewusstsein: Die Bewegung legt großen Wert auf Bildung und die Sensibilisierung der Gemeinschaft für Themen wie Klimawandel, Umweltschutz und nachhaltige Lebensstile. Dies geschieht durch Workshops, Vorträge, Filmvorführungen und andere Bildungsinitiativen.
- Kreative Lösungen: Transition Towns ermutigen zu kreativen und innovativen Ansätzen, um lokale Probleme zu lösen. Dies kann die Umnutzung von Flächen, die Einführung von Gemeinschaftsgärten, Repair Cafés und andere gemeinschaftsorientierte Projekte umfassen.
Konkrete Beispiele für Transition Towns:
- Totnes, England: Als Geburtsort der Transition-Bewegung hat Totnes zahlreiche Projekte initiiert, darunter die Totnes Renewable Energy Society, die lokale erneuerbare Energieprojekte fördert, und den Totnes Pound, eine lokale Währung, die die regionale Wirtschaft stärkt.
- Transition Town Lewes, England: Lewes hat eine Vielzahl von Initiativen gestartet, wie Gemeinschaftsgärten, lokale Energieprojekte und Bildungsprogramme, die die Gemeinschaft in nachhaltigen Praktiken schulen und ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl fördern.
- Transition Sebastopol, Kalifornien, USA: Diese Initiative hat Projekte wie Gemeinschaftsgärten, lokale Währungsprogramme und Bildungsworkshops zur Förderung nachhaltiger Lebensstile ins Leben gerufen. Sie konzentrieren sich auch auf die Förderung lokaler Kunst und Kultur als Teil der Gemeinschaftsstärkung.
- Transition Towns Japan: In Japan gibt es mehrere Transition Town-Initiativen, die sich auf lokale Energieunabhängigkeit, nachhaltige Landwirtschaft und die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe konzentrieren. Beispiele sind Transition Fujino und Transition Fujieda.
- Transition Initiativen in Deutschland: Städte wie Hannover, Bielefeld und Witzenhausen haben Transition-Initiativen, die sich auf nachhaltige Mobilität, Energieunabhängigkeit und Gemeinschaftsgärten konzentrieren. In Witzenhausen gibt es beispielsweise die Transition-Initiative „Witzenhausen im Wandel“, die sich auf die Förderung lokaler, nachhaltiger Projekte konzentriert.
Transition Towns sind Beispiele für gemeinschaftsgetriebene, bottom-up Ansätze zur Schaffung nachhaltiger und widerstandsfähiger Gemeinschaften. Sie zeigen, wie kollektives Handeln und lokale Lösungen eine bedeutende Rolle im Kampf gegen globale Herausforderungen spielen können.