SDG Risk Mapping

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SDG Risk Mapping

SDG Risk Mapping ist ein Instrument, das Unternehmen und Organisationen hilft, die potenziellen Risiken und Chancen im Zusammenhang mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen zu identifizieren und zu bewerten. Diese Methode zielt darauf ab, die Auswirkungen der Geschäftsaktivitäten auf die SDGs zu verstehen und Strategien zu entwickeln, um negative Auswirkungen zu minimieren und positive Beiträge zu maximieren.

SDG Risk Mapping analysiert, wie Geschäftsaktivitäten, Lieferketten, Produkte und Dienstleistungen mit den SDGs interagieren. Es hilft Unternehmen, potenzielle Risiken zu erkennen, die entstehen können, wenn Geschäftsaktivitäten den SDGs zuwiderlaufen, und gleichzeitig Chancen zu identifizieren, die durch die Unterstützung der SDGs entstehen.

Beispiele für SDG Risk Mapping:

  • Unternehmen in der Textilindustrie – Ein Bekleidungsunternehmen analysiert seine Lieferkette und identifiziert Kinderarbeit als Risiko. Es führt Programme ein, um sicherzustellen, dass seine Zulieferer faire Arbeitspraktiken einhalten und unterstützt gleichzeitig Projekte, die Bildung für Kinder in Produktionsregionen fördern.
    • Risiken: Kinderarbeit (SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum), Umweltverschmutzung durch Chemikalien (SDG 6 – Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen).
    • Chancen: Förderung fairer Arbeitsbedingungen (SDG 8), Nutzung nachhaltiger Materialien (SDG 12 – Nachhaltige/r Konsum und Produktion).
  • Pharmaunternehmen – Ein Pharmaunternehmen stellt fest, dass der Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten in Entwicklungsländern eingeschränkt ist. Es startet eine Initiative zur subventionierten Verteilung von Medikamenten in diesen Regionen und arbeitet mit lokalen Regierungen zusammen, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern.
    • Risiken: Ungleichheit beim Zugang zu Medikamenten (SDG 10 – Weniger Ungleichheiten), Umweltbelastung durch pharmazeutische Abfälle (SDG 12 – Nachhaltige/r Konsum und Produktion).
    • Chancen: Entwicklung und Bereitstellung bezahlbarer Medikamente (SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen), Partnerschaften zur Gesundheitsförderung (SDG 17 – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele).
  • Energiekonzern – Ein Energiekonzern erkennt das Risiko des Klimawandels durch seine fossilen Brennstoffe. Er beginnt, massiv in erneuerbare Energiequellen wie Wind- und Solarenergie zu investieren und setzt sich ein Ziel zur Reduzierung seiner CO2-Emissionen um 50% bis 2030.
    • Risiken: Klimawandel durch fossile Brennstoffe (SDG 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz), negative Auswirkungen auf Ökosysteme (SDG 15 – Leben an Land).
    • Chancen: Investitionen in erneuerbare Energien (SDG 7 – Bezahlbare und saubere Energie), Verbesserung der Energieeffizienz (SDG 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur).
  • Lebensmittelunternehmen – Ein großes Lebensmittelunternehmen identifiziert die Abholzung von Wäldern für Palmöl als Risiko. Es verpflichtet sich, nur nachhaltig zertifiziertes Palmöl zu verwenden und unterstützt Projekte zur Wiederaufforstung und zur Förderung der biologischen Vielfalt.
    • Risiken: Ungesunde Lebensmittelangebote (SDG 2 – Kein Hunger), Umweltschäden durch landwirtschaftliche Praktiken (SDG 15 – Leben an Land).
    • Chancen: Förderung von nachhaltiger Landwirtschaft (SDG 12 – Nachhaltige/r Konsum und Produktion), Verbesserung der Ernährungssicherheit (SDG 2).

Prozess des SDG Risk Mappings:

  1. Identifizierung relevanter SDGs: Bestimmen, welche der 17 SDGs für die Geschäftsaktivitäten am relevantesten sind.
  2. Bewertung der Auswirkungen: Analyse der positiven und negativen Auswirkungen der Geschäftsaktivitäten auf die identifizierten SDGs.
  3. Risikobewertung: Identifizierung und Bewertung der Risiken, die sich aus negativen Auswirkungen ergeben.
  4. Chancenanalyse: Ermittlung von Chancen zur positiven Beeinflussung der SDGs.
  5. Strategieentwicklung: Entwicklung von Maßnahmen und Strategien zur Risikominimierung und Nutzung der Chancen.
  6. Überwachung und Berichterstattung: Kontinuierliche Überwachung der Fortschritte und Berichterstattung über die Ergebnisse.

SDG Risk Mapping hilft Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsstrategie zu stärken, indem sie Risiken mindern und Chancen ergreifen, die zu den globalen Zielen der Vereinten Nationen beitragen.

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