Das Natural Capital Accounting Framework (NCAF) ist ein Konzept und eine methodische Struktur, die entwickelt wurde, um den ökonomischen Wert der natürlichen Ressourcen eines Landes oder einer Region zu quantifizieren und zu bewerten. Es ist ein Instrument zur Integration von Umweltfaktoren in wirtschaftliche Entscheidungen und zur Messung der Nachhaltigkeit.
Entwicklung des Natural Capital Accounting Frameworks:
- Konzeptuelle Grundlagen: Das Konzept des NCAF basiert auf der Idee, dass natürliche Ressourcen wie Wasser, Luft, Böden, biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen einen wirtschaftlichen Wert haben, der oft nicht in traditionellen wirtschaftlichen Analysen berücksichtigt wird.
- Internationale Standards: Die Entwicklung des NCAF wurde von internationalen Organisationen wie der UNO, der Weltbank, der OECD und der Europäischen Union vorangetrieben. Diese Organisationen haben Standards und Leitlinien entwickelt, um die Methoden und Indikatoren für die Bewertung des Natural Capitals zu harmonisieren und zu standardisieren.
- Umsetzung in nationalen Kontexten: Viele Länder haben begonnen, eigene nationale Natural Capital Accounts zu entwickeln und zu implementieren. Dabei passen sie die internationalen Standards an ihre spezifischen geografischen, ökologischen und wirtschaftlichen Bedingungen an.
- Methodische Ansätze: Das NCAF umfasst verschiedene methodische Ansätze zur Bewertung von natürlichen Ressourcen. Dazu gehören die Berechnung von Beständen und Flüssen von natürlichen Ressourcen, die Bewertung von Ökosystemdienstleistungen, die Berechnung von Umweltschäden und die Integration von Umweltkosten in die volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen.
Ziele des Natural Capital Accounting Frameworks:
- Bewusstsein und Entscheidungsfindung: Durch die Quantifizierung des ökonomischen Werts des Natural Capitals soll das Bewusstsein für die Bedeutung von Umweltressourcen gestärkt werden, sowohl auf politischer Ebene als auch in Unternehmen und der Öffentlichkeit.
- Integrierte Politikgestaltung: Die Ergebnisse des NCAF können in politische Entscheidungsprozesse integriert werden, um nachhaltige Entwicklungsziele zu unterstützen und Umweltbelastungen zu reduzieren.
- Nachhaltiges Wirtschaftswachstum: Durch die Berücksichtigung des Natural Capitals in wirtschaftlichen Planungs- und Entwicklungsprozessen soll langfristiges und nachhaltiges Wirtschaftswachstum gefördert werden, das die ökologische Integrität erhält.
Beispiel für die Umsetzung:
- Das System für volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen (SEEA): SEEA ist ein Rahmenwerk, das von der UNO entwickelt wurde und als Grundlage für die Implementierung des NCAF dient. Es integriert Umwelt- und Ressourcenaspekte in die nationalen volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen vieler Länder, um eine umfassendere Sicht auf die wirtschaftliche Leistung und die ökologischen Auswirkungen zu bieten.
Das Natural Capital Accounting Framework ist ein Schlüsselwerkzeug für die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung und unterstützt Regierungen, Unternehmen und die Gesellschaft dabei, ökologische und wirtschaftliche Ziele in Einklang zu bringen. Es trägt dazu bei, die langfristige Nutzung und Erhaltung natürlicher Ressourcen zu fördern, indem es deren Wert in wirtschaftlichen Begriffen quantifiziert und so eine Grundlage für informierte Entscheidungen schafft.