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Eine Genossenschaft ist eine wirtschaftliche Organisation, die auf den Prinzipien der gemeinschaftlichen Zusammenarbeit, demokratischen Mitbestimmung und gemeinsamen Nutzen basiert. Sie wird von einer Gruppe von Personen, den Genossenschaftsmitgliedern, gegründet, um gemeinsame wirtschaftliche, soziale oder kulturelle Bedürfnisse zu erfüllen.

Wichtige Merkmale einer Genossenschaft sind:

1. Mitgliederbeteiligung: Genossenschaften werden von den Mitgliedern gemeinsam geführt und kontrolliert. Jedes Mitglied hat eine Stimme, unabhängig von der Anzahl der Anteile, die es hält, und kann an Entscheidungen teilnehmen, indem es an Versammlungen teilnimmt und abstimmt.
2. Gemeinsamer Nutzen: Das Hauptziel einer Genossenschaft ist es, den gemeinsamen Nutzen und das Wohl der Mitglieder zu fördern. Dies kann durch die Bereitstellung von Produkten, Dienstleistungen oder Ressourcen geschehen, die für die Mitglieder von Nutzen sind, sowie durch die Verteilung von Gewinnen oder Rückvergütungen.
3. Demokratische Kontrolle: Genossenschaften werden demokratisch geführt, wobei die Entscheidungsfindung auf der Basis von Gleichheit und Fairness erfolgt. Die Mitglieder wählen gewöhnlich einen Vorstand oder ein Führungsgremium, das die täglichen Geschäfte leitet und die strategischen Entscheidungen trifft.
4. Gemeinschaftliche Zusammenarbeit: Genossenschaften fördern die Zusammenarbeit und Solidarität zwischen den Mitgliedern sowie zwischen der Genossenschaft und der Gemeinschaft, in der sie tätig ist. Sie können dazu beitragen, lokale Gemeinschaften zu stärken und die wirtschaftliche Entwicklung auf lokaler Ebene zu fördern.

Genossenschaften spielen eine wichtige Rolle in der Wirtschaft und Gesellschaft, indem sie eine alternative Form der wirtschaftlichen Organisation bieten, die auf Kooperation, Solidarität und demokratischer Mitbestimmung basiert.

Verschiedene Arten von Genossenschaften haben einen starken Bezug zu Umweltschutz und nachhaltiger Entwicklung:

• Energiegenossenschaften: Diese Genossenschaften konzentrieren sich auf die Erzeugung, den Vertrieb und die Nutzung erneuerbarer Energien wie Sonnenenergie, Windenergie oder Wasserkraft. Mitglieder investieren gemeinsam in solare Gemeinschaftsanlagen oder Windparks und profitieren von sauberer Energie sowie finanziellen Renditen. Ein Beispiel ist die „BürgerEnergiegenossenschaft Taunusstein„, die in Solaranlagen investiert und Mitgliedern die Möglichkeit bietet, ihren eigenen Strom zu erzeugen.
• Landwirtschaftsgenossenschaften: Diese Genossenschaften unterstützen Landwirte bei der Umstellung auf nachhaltige Landwirtschaftspraktiken und fördern den ökologischen Anbau. Sie können gemeinsame Ressourcen wie Maschinen, Wissen und Märkte teilen, um die ökologische Landwirtschaft zu stärken und den Zugang zu nachhaltigen landwirtschaftlichen Produkten zu verbessern. Ein Beispiel ist die „Genossenschaft der Öko-Bauern eG„, in der Bio-Landwirte in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und weiteren europäischen Nachbarstaaten ihre Öko-Produkte über die Genossenschaft handeln.
• Fair-Trade-Genossenschaften: Diese Genossenschaften unterstützen Kleinbauern und Produzenten in Entwicklungsländern dabei, gerechtere Handelsbeziehungen aufzubauen und faire Preise für ihre Produkte zu erhalten. Mitglieder können sich zusammenschließen, um direkt mit Fair-Trade-Organisationen zu handeln und den Markt für fair gehandelte Produkte zu erweitern. Ein Beispiel ist die „Cooperative Coffees„, eine Genossenschaft von Kaffeeproduzenten in Lateinamerika, Afrika und Asien, die fair gehandelten Kaffee direkt an Konsumenten verkauft.

Diese Genossenschaften bieten Möglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger, sich aktiv am Umweltschutz und an nachhaltiger Entwicklung zu beteiligen und positive Veränderungen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zu bewirken.