Die Donut-Ökonomie (engl. doughnut economics) ist ein Konzept, das von der britischen Ökonomin Kate Raworth entwickelt wurde und einen alternativen Ansatz zur traditionellen Wirtschaftstheorie bietet.
Der Name „Donut“ bezieht sich auf die Form eines Donuts, der zwei Schichten hat: den äußeren Ring (die soziale und ökologische Grenze) und den inneren Ring (die soziale Grundversorgung).
Das Ziel der Donut-Ökonomie ist es, einen nachhaltigen Entwicklungspfad zu schaffen, der die Bedürfnisse aller Menschen innerhalb der ökologischen Grenzen des Planeten erfüllt.
Die wichtigsten Ideen der Donut-Ökonomie sind:
- Planetary Boundaries (Ökologische Grenzen): Die Donut-Ökonomie identifiziert neun planetarische Grenzen, innerhalb derer sich die menschliche Aktivität bewegen sollte, um eine sichere und stabile Umwelt zu gewährleisten. Dazu gehören Aspekte wie Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Luftverschmutzung und Süßwasserverbrauch. Diese charakterisieren den Außenrand des Donuts.
- Social Foundation (Soziale Grundversorgung): Neben den planetarischen Grenzen stellt die Donut-Ökonomie eine soziale Grundversorgung dar, die die Grundbedürfnisse aller Menschen decken soll, einschließlich Nahrung, Wasser, Gesundheitsversorgung, Bildung, Einkommen und soziale Gerechtigkeit. Diese bilden den Innenrand, also das Loch in der Mitte des Donuts.
- Safe and just Space for Humanity: Das Ziel der Donut-Ökonomie besteht darin, einen „sweet spot“ zu erreichen, der sich innerhalb der planetarischen Grenzen befindet und gleichzeitig die soziale Grundversorgung für alle Menschen gewährleistet. Dieser Bereich wird als „der sichere und gerechte Raum für die Menschheit“ bezeichnet.
- Um dieses Ziel zu erreichen, schlägt die Donut-Ökonomie einen Paradigmenwechsel vor, weg von einem wirtschaftlichen Wachstumsmodell, das auf unendlichem Konsum basiert, hin zu einem Modell, das die ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerech tigkeit in den Mittelpunkt stellt. Dies erfordert eine Umgestaltung der Wirtschaftssysteme, politischen Entscheidungsprozesse und individuellen Verhaltensweisen.
Insgesamt betont die Donut-Ökonomie die Notwendigkeit eines ausgewogenen und integrativen Ansatzes zur wirtschaftlichen Entwicklung, der sowohl die ökologischen Grenzen des Planeten als auch die Grundbedürfnisse aller Menschen berücksichtigt. Es bietet einen Rahmen für eine transformative Wirtschaftspolitik, die auf langfristige Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit ausgerichtet ist.
Mehr Informationen zur Donut-Ökonomie, inkl. bereits realisierten Anwendungsfällen findest du auf der Internetpräsenz des Doughnut Economics Action Lab.